Im Juni wird weltweit der Pride Month gefeiert. Dies ist eine Zeit in der Sichtbarkeit, Vielfalt und Gleichberechtigung im Mittelpunkt stehen. Was auf den ersten Blick vor allem einen gesellschaftlichen und kulturellen Fokus hat, lässt sich jedoch auch in digitale Räume übertragen. Teilhabe bedeutet heute nicht nur Zugang zu öffentlichen und physischen Orten, sondern auch zu digitalen Angeboten.
Dabei spielt Barrierefreiheit in Software eine zentrale Rolle. Sie stellt sicher, dass alle Menschen – unabhängig von körperlichen oder kognitiven Einschränkungen – digitale Produkte und Dienstleistungen gleichberechtigt nutzen können. Gerade für Inklusion gilt dies als Grundvoraussetzung und kann nicht nebensächlich behandelt werden.
Es lohnt sich, den Blick auf Barrierefreiheit zu richten und das nicht nur, weil uns der Pride Month an die Bedeutung und Relevanz von Gleichstellung erinnert, sondern weil auch die Hersteller von digitalen Produkten die Verantwortung tragen, ob Menschen daran teilnehmen können oder nicht.
Was bedeutet Barrierefreiheit in Software?
In der Barrierefreiheit geht es darum, Software so zu gestalten, dass sie für möglichst viele Menschen nutzbar ist- unabhängig davon, ob man Einschränkungen hat. Es geht darum, digitale Hürden zu erkennen und abzubauen.
Barrierefreiheit richtet sich dabei nicht nur an Personen mit Beeinträchtigungen, sondern auch an ältere Personen mit temporären Einschränkungen oder auch ungünstige Nutzungssituationen, wie sehr grelles Licht oder eine laute Umgebung. Barrierefreiheit kann deshalb nicht als Sonderfall klassifiziert werden, sondern ist ein essentieller Teil von guter User Experience.
Typische Aspekte von barrierefreier Software sind:
- Klare und konsistente Navigation
- Tastaturbedienbarkeit
- Screenreader-Kompatibilität
- Gute Farbkontraste und skalierbare Schriftgrößen
- Alternativtexte sowie verständliche Sprache
Warum Barrierefreiheit nicht nur „Nice to Have“ ist
Barrierefreiheit wird oftmals als Zusatz oder „nice to have“ betrachtet, ist dabei aber längst mehr. Barrierefreiheit ist eine rechtliche Anforderung, ein Zeichen gesellschaftlicher Verantwortung und ein Qualitätsmerkmal moderner Software.
- Rechtliche Verpflichtung: Mit Gesetzen, wie dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) und der EU-Richtlinie 2016/2102 sind Hersteller dazu verpflichtet, ihre digitalen Produkte barrierefrei zu gestalten.
- Soziale Verantwortung: in einer digitalisierten Welt ist der Zugang zu Softwarelösungen ein entscheidender Faktor für Teilhabe – ob in Kommunikation, Arbeit oder Bildung. Wer Barrieren in digitalen Produkten abbaut, ermöglicht es mehr Menschen aktiv daran teilzuhaben und diese zu nutzen.
- Barrierefreiheit als Qualitätsmerkmal: Viele Maßnahmen im Rahmen der Barrierefreiheit verbessern die allgemeine Benutzerfreundlichkeit von Software.
Schritt für Schritt barrierefreier: Aktuelle Verbesserungen in NEXIS 4
Barrierefreiheit ist bei NEXIS 4 kein nachträglicher Gedanke, sondern ein fester Bestandteil im Designprozess und der Produktentwicklung. In den vergangenen Monaten haben wir gezielt daran gearbeitet, die Zugänglichkeit unserer Software weiter zu verbessern.
Ein zentrales Beispiel dafür sind die Filterbereiche: Checkboxen geben ihren Status nun klar und konsistent wieder – so ist direkt erkennbar, ob ein Filter aktiv ist oder nicht. Nutzerinnern und Nutzer die Screenreader verwenden, müssen sich nicht mehr durch doppelte oder widersprüchliche Ausgaben kämpfen, sondern erhalten direkt verwertbare Informationen.
In mehrstufigen Prozessen wie etwa Wizards haben wir die ARIA-Attribute überarbeitet. Die Fortschrittsanzeige kommuniziert nun klar, an welchem Punkt im Prozess man sich befindet – ohne dabei unnötige oder wiederholte Screenreader-Ausgaben zu erzeugen. Das sorgt für Orientierung und reduziert Unsicherheit beim Navigieren durch komplexere Abläufe.
Auch Dropdown-Listen wurden so angepasst, dass die aktuell ausgewählte Option programmgesteuert erkennbar ist. Das macht es einfacher, gezielt Optionen auszuwählen und Entscheidungen zu treffen – gerade dann, wenn man den Bildschirm nicht sehen kann. Ebenso wurden Alternativtexte für Icons und Bilder überarbeitet: Statt generischer Beschreibungen liefern sie jetzt sinnvolle, kontextbezogene Informationen, die Screenreader- Nutzerinnern und -Nutzer wirklich weiterhelfen.
Auch der Anmeldebereich wurde entsprechend überarbeitet – neben optischen Anpassungen stand dabei vor allem die bessere Nutzbarkeit mit Screenreadern im Fokus. Die Formularelemente werden nun zuverlässig vorgelesen, sodass sich Nutzerinnen und Nutzer barrierefrei anmelden können.
Diese Änderungen haben eines gemeinsam: Sie sollen die reale Nutzungssituation verbessern und nicht nur technische Anforderungen erfüllen. Uns ist wichtig, dass NEXIS 4 auch für Menschen mit Einschränkungen gut nutzbar ist – und daran arbeiten wir Schritt für Schritt weiter.
Fazit zur Barrierefreiheit in NEXIS 4
Barrierefreiheit ist ein fortlaufender Prozess in der Weiterentwicklung von NEXIS 4 bei dem sich Anforderungen und auch Technologien stetig verändern. Deshalb bleibt das Thema für uns relevant, da es die Nutzbarkeit für viele Menschen konkret verbessert.
Wenn Sie selbst mit Barrieren bei der Nutzung von NEXIS 4 konfrontiert sind oder Hinweise zur Verbesserung der Zugänglichkeit haben, freuen wir uns über Ihre Rückmeldung.
Barrierefreiheit erleben, nicht nur darüber lesen.
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